"Nein, auf keinen Fall!", schreit der Wächter. Schroeder stand wie angewurzelt da und blickte ihn ratlos an. "Ihr tischt mir irgendwelche Tavernengeschichten auf und erwartet, dass ich mitten im Winter meine Leute nach Ostaria schicke?"

Schroeder kannte den Wächter als einen Mann von Ehre und hatte nicht erwartet, dass dieser sein Anliegen so schroff von sich weisen würde. Doch er war auch klug und hatte nicht nur zahlreiche Kriege er- und überlebt, sondern auch viele gute Soldaten durch übereilte Entscheidungen verloren.

Der Kriegsgelehrte, der in der Ecke der Halle stand, blickte Schroeder nach, als dieser sich vom Wächter entfernte. Eine Woge von Mitgefühl erfasste ihn. "Wartet," seufzte der Kriegsgelehrte. “Ich weiß, Ihr sorgt Euch um Euren Bruder, aber wir können uns nicht auf Hörensagen verlassen.” Der Wächter schüttelte den Kopf und ging, während der Kriegsgelehrte einen Moment grübelte. “Findet euren Bruder. Bringt mir Beweise für diese... Dämonen. Irgendetwas Greifbares, das ich dem Rat vorlegen kann, bevor wir uns heldenhaft ins Ungewisse stürzen."

"Danke Euch! Vielen Dank!" Schroeder war außer sich vor Freude. "Ich werde Euch Beweise besorgen!" Er verbeugte sich und eilte aus der Halle.

Schroeder verschwendete keine Zeit, sprang in den Sattel seines Pferdes und galoppierte gen Norden. Schwarze Eisschollen, die unter dem Schnee verborgen waren, machten die Straßen tückisch und gefährlich. Der Weg nach Ostaria war weit...

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