Während der Deutsche Orden und seine Ritter, die als Vorlage für Conqueror's Blade: Knightfall dienten, für ihre Kreuzzüge und Belagerungen bekannt sind, veränderten ihre Rivalen mit wissenschaftlichen Entdeckungen den Lauf der Geschichte und unsere Sichtweise auf die Welt.

Nikolaus Kopernikus (1473-1543) wurde im polnischen Toruń geboren. Neben seiner allseits bekannten Arbeit als Astronom war er ein echter Mann der Renaissance und beschäftigte sich darüber hinaus mit dem Studium der Medizin, Ökonomie, Mathematik, Militärstrategie und der Rechtswissenschaften.

Nikolaus war der Sohn eines wohlhabenden Kupferhändlers, der sich stark in der Politik der damaligen Zeit engagierte und Polen aktiv gegen den Deutschritterorden unterstützte. Der Deutschritterorden errichtete im 13. Jahrhundert eine Burg in Toruń, die zum Ausgangspunkt für die Eroberung Preußens durch den Orden wurde.

Kopernikus blieb jedoch nicht in Toruń und war während seines glanzvollen Lebens und seiner Karriere an vielen Orten zu Hause.

Eine Karte von Toruń

Durchkreuzte Pläne

Kopernikus lebte in der Zeit von 1516 bis 1521 auf der Burg Olsztyn (Allenstein) als Wirtschaftsverwalter des Ermlands, zu dem Olsztyn (Allenstein) und Pieniężno (Mehlsack) gehörten. In dieser Zeit verfasste er mehrere Schriften unter der Bezeichnung "Locationes mansorum desertorum" (Die Verteilung der verlassenen Bauernhöfe) und damit eine Aufstellung über die Neuansiedlung von Bauern auf verlassenen Bauernhöfen zur Stärkung der Ökonomie.

Im Januar 1521 fand im Rahmen des Reiterkriegs (1519 bis 1521) die Belagerung von Olsztyn (bzw. die Belagerung von Allenstein) statt. Kopernikus organisierte die Verteidigung von Olsztyn (Allenstein) und vereitelte den Angriff, woraufhin sich die Truppen des Deutschen Ordens zurückziehen mussten. Kopernikus vertrat darüber hinaus die polnische Seite bei den anschließenden Friedensverhandlungen.

Kopernikus begnügte sich nicht damit, in der Sicherheit seines Arbeitszimmers die Sterne zu studieren, sondern erwies sich mit dieser Tat als wahrhaft loyal und mutig.


Kopernikus' Arbeitszimmer in der Kathedrale von Frombork

Astronomie und Altruismus

Die wahrscheinlich größte Leistung von Kopernikus und eine der wichtigsten Entdeckungen aller Zeiten ist die heliozentrische Theorie. Der heliozentrischen Theorie zufolge, die heute als allgemein bekannte Tatsache gilt, drehen sich die Erde und die anderen Planeten um die Sonne und nicht umgekehrt, wie man früher dachte.

Kopernikus' Arbeit veränderte die Art und Weise, wie die Menschen Physik und Astronomie nutzten, um das Universum zu verstehen, und löste eine wissenschaftliche Revolution aus.

Nach seinem Tod im Jahr 1543 wurde sein Werk "De revolutionibus orbium coelestium" (lateinisch für "Über die Umlaufbahnen der Himmelssphären") veröffentlicht. In diesem Buch präsentierte Kopernikus wissenschaftliche Beweise, die seine Theorie stützten.

 

"In der Mitte von allen aber hat die Sonne ihren Sitz. Denn wer möchte sie in diesem herrlichen Tempel als Leuchte an einen anderen oder gar besseren Ort stellen als dorthin, von wo aus sie das Ganze zugleich beleuchten kann?"

Kopernikus kümmerte sich in dieser Zeit nicht nur um wissenschaftliche Angelegenheiten, denn schon bald sollte sein medizinisches Fachwissen von einem ehemaligen Feind in Anspruch genommen werden.

Im Jahr 1541 rief Herzog Albert, der ehemalige Hochmeister des Deutschen Ordens, Kopernikus nach Königsberg, um den Berater des Herzogs, Georg von Kunheim, zu besuchen, der schwer erkrankt war und dessen Krankheit die preußischen Ärzte, die ihm bereits zu helfen versuchten, überfordert hatte. Trotz Herzog Alberts Zugehörigkeit zum Deutschen Orden und seines lutherischen Glaubens half Kopernikus bereitwillig, da er das Gefühl hatte, dass Albert und Georg keine schlechten Menschen waren. Ein Monat verging, der Berater erholte sich, und Kopernikus kehrte nach Frombork zurück.

Diese selbstlose Tat vor dem Hintergrund der Geschichte zwischen Kopernikus und dem Deutschen Orden beweist, dass dieser Astronom nicht nur kenntnisreich, sondern auch unglaublich gütig war.


Dom von Frombork (Frauenburg)

Ruhestätte von Kopernikus

Irgendwann zwischen 1510-1512 ließ sich Kopernikus schließlich in Frombork nieder, wo er seine astronomischen Studien und Beobachtungen fortsetzte. Frombork ist wegen seiner vielen historischen Stätten, darunter das Kopernikus-Museum, sein Grab und der nordwestliche Turm, den er 1514 erwarb, als "Juwel des Ermlands" bekannt.

Von diesem Turm aus führte Kopernikus die meisten seiner Sternbeobachtungen durch, und in seinem Atelier im Dom von Frombork schuf er das Werk "Über die Umlaufbahnen der Himmelssphären".

Bleibt am Ball, denn es folgen schon bald weitere Eroberergeschichten!