Wenn man über ein größeres Gebiet oder gar das Römische Reich regiert, gibt es immer jemanden, der einen entthronen – oder noch Schlimmeres – antun will. Römische Kaiser sahen sich ständigen Bedrohungen von außen und aus dem eigenen Umfeld ausgesetzt.

Politische Spannungen und Eifersüchteleien waren am römischen Hof an der Tagesordnung und so mancher Kaiser fand durch die Hand eines Usurpators oder sogar eines seiner Bediensteten ein böses Ende. Sehen wir uns einige dieser unglücklichen Anführer an und finden wir heraus, wer hinter ihrer Ermordung steckt.

Von Brutus verraten

Einer dieser Kaiser, der nach einem Verrat vor seinen Schöpfer trat, ist selbst höchst berüchtigt. Gaius Julius Caesar wurde am 15. März 44 v. Chr. in Rom von seinen eigenen Leuten erstochen. Der „Diktator auf Lebenszeit“ der römischen Republik, wie er sich nennen ließ, wurde von den meisten seiner Bürger gar nicht als tyrannisch angesehen. Im Gegenteil – sie hielten sogar sehr viel von ihm und seine militärischen Fähigkeiten trugen dazu bei, die Republik auf das heutige Spanien, Frankreich, Deutschland und viele weitere Länder auszudehnen.

Zahlreiche Mitglieder des römischen Senats, einer Gruppe ernannter politischer Führer, ärgerten sich jedoch über Caesars Beliebtheit und schmiedeten einen Plan, um den römischen Führer zu töten. Das Mordkomplott war ein schmutziger Verrat, und Caesar wurde von der 60-köpfigen Gruppe, zu der auch sein eigener Neffe, Marcus Junius Brutus, gehörte, mit 23 Messerstichen getötet. Das ikonische Zitat "et tu, Brute?" (auch du, Brutus?) war der letzte Satz, den Caesar vor seinem Tod gesagt haben soll.

Der Tod von Julius Caesar stieß in der römischen Öffentlichkeit auf großen Unmut und auf seine Ermordung folgten zahlreiche Bürgerkriege. Caesars Großneffe Octavian wurde der neue Anführer, nannte sich Augustus Caesar und seine Herrschaft markierte das Ende der Römischen Republik und den Beginn des Römischen Reiches.

Porträt von Julius Caesar (1. Jahrhundert v. Chr.) im Archäologischen Museum von Sparta

Abserviert von der Prätorianergarde

Die Prätorianergarde erfüllte im Römischen Reich eine sehr wichtige Aufgabe: sie sollte den Kaiser schützen. Dies war schon zu Zeiten des ersten Kaisers des Römischen Reiches Sitte, dem bereits zuvor genannten Kaiser Augustus. Doch im Laufe der Zeit entwickelte sich ihr Ruf zu dem von „Königsmördern“. Ihr ungehinderter Zugang zu den Machthabern war an sich schon ein Problem. Wenn den Prätorianern ein bestimmter Kaiser nicht gefiel, konnten sie ihn ohne Konsequenzen absetzen und einen anderen Kaiser ihrer Wahl einsetzen.

Es wird angenommen, dass die Prätorianergarde für den Tod von mehr als einem Dutzend Kaisern verantwortlich war. Die Leibwächter waren maßgeblich an der Ermordung Caligulas und der Wahl seines Nachfolgers Claudius im Jahr 41 n. Chr. beteiligt und spielten auch eine Rolle bei der Ermordung von Commodus im Jahr 192 n. Chr., Caracalla im Jahr 217 n. Chr., Elagabalus im Jahr 222 n. Chr. sowie Pupienus und Balbinus im Jahr 238 n. Chr.

Oftmals setzte die Prätorianergarde nach einem Mord ihren eigenen Kaiser ein, um ihn dann später zu ermorden. Als Galba 68 n. Chr. den Thron bestieg, wurde er nur ein Jahr später von den Prätorianern ermordet, da sie sich für ihre Taten nicht angemessen belohnt fühlten.

Aber warum hat die Prätorianergarde so viele Kaiser getötet? Im alten Rom herrschten Macht und Reichtum und sie wollten ihr Stück vom Kuchen haben, ebenso wie viele Beamte. Die Sicherung ihrer eigenen Macht war für ihre Mission von entscheidender Bedeutung, und sie waren mehr als bereit, sich an der Ermordung und Einsetzung neuer Kaiser zu beteiligen, wenn sie durch Geld oder Kontrolle in Versuchung kamen.

Aufgrund dieser zügellosen Beseitigungen löste Kaiser Konstantin der Große die Garde im Jahr 313 n. Chr. auf.

Weitere Eroberergeschichten über die Kultur der alten Römer, die uns für die Season Conqueror's Blade: Colosseum inspiriert haben, findet ihr unter anderem in den Artikeln über weibliche Kämpfer, Tiere in der Arenaund was die Römer jemals für uns getan haben.