Der gefeierte irische Sänger, Komponist und YouTuber Colm McGuinness (Critical Role) hat uns mit seinen stimmlichen Fähigkeiten im Trailer für Conqueror's Blade: Helheim beehrt und wir dachten, es wäre nur angemessen, mit ihm über Musik, Wikinger und Spiele zu sprechen.

Wir hören uns deine Songs hier bei Conqueror's Blade wirklich gerne an. Deine Stimme ist einfach unglaublich und du hast eine erstaunliche Fangemeinde auf YouTube. Was hat dich dazu bewogen, Musiker zu werden?

Meine Brüder und ich haben im Teenageralter angefangen, Geige zu lernen, aber ich war während meiner gesamten Kindheit und Jugend ein schrecklicher Sänger. Ich war furchtbar, ich war völlig unmusikalisch. Als Teenager war ich mir auch nicht wirklich meines Stimmumfangs bewusst. Meine Stimme wurde immer tiefer, weshalb ich Sänger mit heller Stimme verehrte – wie beispielsweise Chris Cornell und ähnlich veranlagte Rocksänger. Mein Großvater hat irische Lieder gesungen, als wir klein waren, und ich fand das immer sehr cool. Als ich etwa zwölf Jahre alt war, nahm ich eine Gitarre in die Hand und dachte: "Okay, diese Musiksache, vielleicht ist das ja doch etwas für mich". Ich würde daher sagen, dass ich es mit etwa zwölf Jahren ernsthaft angehen wollte.

Für Conqueror's Blade: Helheim hast du "My Mother Told Me" gesungen, ein Lied, das aus dem Altnordischen stammt. Hast du die Sprache schon einmal gesprochen?

Ich will da ganz ehrlich sein: Google Translate ist einfach fantastisch. Außerdem habe ich mir viele Videos zur Aussprache angesehen, weil ich vor ein paar Monaten ein Cover gemacht hatte. Die Norweger waren wirklich sehr höflich in ihrer Kritik an meiner Aussprache. Ich hatte diesmal also so etwas wie einen Vorsprung. Altnordisch kann ich aber nicht. Ich war vor Jahren mal in Norwegen und weiß daher, dass "danke" "takk" heißt und dass man "hei hei" sagt, wenn man sich begrüßt. Das ist alles.

Was glaubst du, welche Geschichte hinter "My Mother Told Me" steckt, und was wolltest du mit dem Song vermitteln?

Nun, er ist interessant, weil er auf einem alten Gedicht über einen Siebenjährigen basiert, der jemanden umgebracht hat. Der Junge sollte auf einen Eroberungszug gehen. Es geht darum, den Feinden, in deren Territorium man vorstößt, Angst einzujagen. Stell dir vor, du bist irgendwo auf dem Meer und hörst das Lied aus dem Nebel zu dir dringen. Ich glaube, das bringt es ganz gut rüber.

Und die Leute lieben Wikinger! Uns ist bekannt, dass du auch andere Lieder mit Bezug zu den Wikingern gesungen hast, darunter 'If I Had A Heart'. Bist du denn ein großer Fan der Wikinger? Und wenn ja, was hat dich zu einem Fan dieser Kultur gemacht?

Die Kultur der Wikinger ist in Irland sehr wichtig, denn sie hatten das Land längere Zeit unter Kontrolle und haben es daher auch geprägt. Die Stadt, aus der ich stamme, wurde von den Wikingern nach einem Lachs benannt, der den Fluss hinaufspringt, sodass die Übersetzung der Stadt Lachssprung lautet. Außerdem gibt es in Irland zahlreiche große Hafenstädte, wie beispielsweise Waterford und Dublin. Es herrscht dort noch immer ein großer historischen Einfluss der Wikinger und man lernt viel darüber, wenn man in Irland aufwächst. Und sie sind doch einfach cool, oder nicht? Es ist irgendwie witzig, weil wenn ich in skandinavische Länder reise, höre ich immer "Oh, du hast ja rote Haare. Wir hatten das zuerst. Wir haben euch zu Rotschöpfen gemacht." Aber ich hatte auch entsprechende Fächer als ich am College war. Eines davon war "Viking Studies" - also die Lehre von den Wikingern. Es ist einfach eine echt coole Geschichte, die auch der irischen Geschichte sehr ähnlich ist.

Wir haben einen großartigen cinematografischen Trailer für Conqueror's Blade: Helheim gedreht, in dem die Nordmänner über das Meer segeln, um in neuen Ländern zu kämpfen. Du hast schon früher Songs für Film und Fernsehen aufgenommen. Hat sich das für dich anders angefühlt, stattdessen an einem Videospiel zu arbeiten?

Ich habe bereits in der Vergangenheit als Komponist an einem Spiel gearbeitet, aber die meisten meiner Auftritte waren für das Fernsehen, für Filme und Webserien. Videospielmusik ist ja, wie ihr wisst, etwas ziemlich anderes. Sie ist nicht linear und bietet den Spielern eher eine immersive Erfahrung. Es ist so cool, weil die Fangemeinde meiner Meinung nach in dieser Hinsicht viel leidenschaftlicher ist.

Hältst du dich selbst für einen Gamer?

Ich halt ein Spaßspieler. Als Kind dachte ich immer, ich sei ein großer Gamer-Nerd, bis ich zum ersten Mal in Amerika war. Die sind wirklich hardcore. Dort gibt es diese großen Gaming-PCs und Conventions. Und ich dachte: "Okay, vielleicht bin ich doch nicht so fanatisch, wie ich dachte". Aber dieses Jahr hatte ich viel mehr Zeit, um wirklich viel mehr zu spielen. Mein Lieblingsspiel ist immer noch Pokémon, die zweite Generation: Pokémon Gold. Ich bin ein großer Pokémon-Fan.

Welche Art von Liedern hörst du als Musiker? Was würden wir auf deiner Liste der meistgespielten Titel finden?

In den letzten Jahren habe ich ein zunehmendes Interesse für Folk-Musik entwickelt. Es begann eigentlich während der Pandemie, aber ich fand während dieser Zeit zu Irish Folk wie es The Dubliners spielten. Aber ein Großteil meiner Playlist, sogar meine Jogging-Playlist, besteht aus Stücken von Aerosmith, Mötley Crüe, Kate Bush – viel 80er-Jahre-Zeug.

Was machst du in deiner Freizeit, wenn du nicht gerade Musik machst?

Wenn ich nicht gerade Musik mache, recherchiere ich meistens in Musikbibliotheken. Außerdem laufe ich viel mehr und ich zocke dieses Jahr auch mehr. Mal sehen, wie weit ich das weiter ausbauen kann.

Vielen Dank für deine Zeit, Colm. Das gesamte Team von Conqueror's Blade wünscht dir und deinen Fans alles Gute und dankt dir vielmals! Bleib so wie du bist!

Ihr auch!