Manchmal müssen Pläne geändert werden. Ursprünglich war unsere Idee, dass der Gewinner des russischen Turniers "Frühjahrsgemetzel"in einem grandiosen Finale gegen den Gewinner des EU-NA Wettkampfes antreten wird. Als sich jedoch der dritte Tag dem Ende neigte, wurde immer klarer, dass ein einziger Kampf - obgleich ein Best-of-Three - keinen großen Anreiz für das Publikum darstellte, einzuschalten. Vor allem angesichts dessen, dass es die vorletzte Nacht des Frühjahrsgemetzels war. Ja, die beiden regionalen Champions hatten beide gezeigt, dass sie mehr als würdig sind, dass man ihnen seine Zeit widmet und zuschaut, aber trotzdem brauchte die letzte Schlacht noch einen Rahmen. Zum Glück brannten die Zweitplatzierten Unity und Red Wing Orlandinos darauf, die wirklich knappen Niederlagen umzukehren. Das versprach interessant zu werden.

Im ersten großen Halbfinale traf der Finalist des EU-NA Turniers Unity auf den RU-Champion Chaos. Dies schien ein interessantes Matching zu sein, da Unity endlich in Reichweite des späteren möglichen Siegers kam. Über vier Schlachten hinweg schien das Schlachtengeschick gleichmäßig verteilt. Wenn schon diese Schlacht so knapp verlief, war ziemlich sicher, dass auch der Rest nervenzehrend sein würde.

Es war auch tatsächlich, zumindest für eine Weile, alles ziemlich knapp. Die ersten fünf Minuten waren ausgeglichen mit sehr viel Action auf dem Bidschirm, wobei keines der Teams die Pattsituation zu seinen Gunsten durchbrechen konnte. Als es dann so aussah, als würde Unity vorn liegen, drehte plötzlich der Wind, als Chaos in schneller Folge alle drei Punkte einnahm. Unity konterte an zwei Fronten, was dem Team zum Verhängnis wurde. Es konnte seine Kräfte nicht konzentrieren, bis es zu spät war. Vorteil für Chaos.

Kampf 2 schien die Achterbahnfahrt des ersten Kampfes zu wiederholen, als beide Parteien versuchten, sich in der Mitte der Karte zu etablieren. Unity lag vorn, als Chaos schnall alle drei Zonen eroberte. Dieses Mal konnte Unity effektiv zurückschlagen und das EU-Team schien nahe daran zu sein, sich einen knappen Sieg zu sichern. Chaos hingegen konnte seinen letzten Angriff perfekt timen und nahm die Mitte lang genug ein, dass alle Hoffnungen von Unity schwanden. Chaos hatte die letzte Phase erreicht und dabei ein Spiel weniger.

Im zweiten Halbfinale kämpften das russische Verfolgerteam Red Wing Orlandinos gegen die EU-NA Gewinner Ming. Es war erneut eine knappe Angelegenheit, nachdem beide Teams in ein blutiges Kopf-an-Kopf Rennen einstiegen, um das Zentrum der Karte zu sichern. Trotz dieses Engagement verloren die Red Wing Orlandinos die Flanken, aber es gelang ihnen, die folgende Schlacht offenzuhalten. Beide Seiten waren diszipliniert und scheinbar in der Lage, ihre Angriffe auf maximale Wirkung hin zu timen. Am Ende gelang den Orlandinos ihr Timing aber noch etwas besser.

Die zweite Schlacht war ein Spiel, das zwingend zu gewinnen war, um in das Finale zu kommen, nicht nur für Ming, sondern auch für das EU-NA Team, das dort vertreten sein sollte. Unerwarteterweise waren es die Red Wing Orlandinos, denen ein sehr solider Start gelang, indem sei zwei Punkte eroberten und es ihnen gelang, diese mit solcher Disziplin zu verteidigen, dass bis zum Zeitpunkt, als Ming die Überhand gewann, ihre Verstärkungen bereits deutlich reduziert waren. Dennoch drehte sich das Match dann und Ming war am Zug damit, seine Gewinne zu halten, während der Gegner auf 300 Punkte runtergeknüppelt wurde. Bemerkenswerterweise gelang den Red Wing Orlandinos ein schlaues Comeback, mit einer nur über die Kriegsherren geführten Attacke über eine Seite der Karte, die im toten Winkel von Ming abzulaufen schien. Alle drei Punkte drehten sich so schnell auf rot und von da gab es kein Zurück mehr.

Es kam zu einem rein russischen Finale. Aber nicht ganz ... Eine weitere Planänderung, diesmal durch eine Weigerung der Finalisten erzwungen, das Feld zu betreten: Vielleicht verständlich, weil sie bereits zweimal gegen Chaos verloren hatten, waren Red Wing Orlandinos schnell daran, dass Match abzugeben. So wurde Chaos zum Weltchampion gekrönt. Jedoch erwarteten die Zuschauer ein echtes Finale um die Königskrone und nicht ein bloßes Verschenken des Titels, was zwei motivierte Finalisten erfordert hätte. Dankenswerterweise gelang es Unity und Ming, ihre Kräfte zu vereinen und so ein enttäuschendes Ende eines großartigen Wettbewerbs zu verhindern. Da sie es als Chance ansahen, Dominanz übereinander auszuüben, betraten Ming und Unity das Feld. Wie bei all ihren Begegnungen im Turnierverlauf ging es über die volle Distanz und wir bekamen am Ende nicht nur einen würdigen Sieger sondern auch einen würdigen Zweitplatzierten!

Gratulation an Ming, zu deren Ehren demnächst eine bedeutende Conqueror's Blade Stadt ernannt wird! Wir werden bald erfahren, welche Stadt das ist und was ihr künftiger Name sein wird. Zu unseren Favoriten zählen Mingsk, Mingchester und Mingeapolis.