Schaurige Eroberergeschichten: Wie man zum Werwolf wird

Ihr langweilt euch, weil ihr während des Vollmonds nichts zu tun habt? Ihr würdet gerne mit Gleichgesinnten das monatliche Mondereignis ausgiebig und lauthals heulend bejubeln?

Um zum haarigen Lykaner zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Manche werden als solcher geboren, andere werden gebissen, wieder andere werden verflucht und wieder andere ziehen sich einfach die Haut eines Tieres über. Keine Angst, meine langweiligen Menschenfreunde, wir werden euch lehren, zu einer solch sinisteren Kreatur heranzureifen... Nachstehend findet ihr eine Anleitung, um zum Werwolf zu werden!

Für Größeres geboren

Die einfachste (oder schwierigste) Möglichkeit, zum Werwolf zu werden, ist, als solcher geboren zu werden! In diesem Fall wird man mit der genetischen Prädisposition geboren, weil beide Eltern das Werwolf-Gen besitzen (genetische Lykanthropie). Man kommt zwar nicht haarig und heulend aus dem Mutterleib, man beginnt aber während der Pubertät, Werwolf-Eigenschaften zu entwickeln.

Aber keine Sorge, wenn man nicht genetisch gesegnet (oder verflucht) ist, gibt es noch ein paar andere Möglichkeiten, sich mit dem Lykanthropie-Bazillus anzustecken und seinen Traum von Twilight: New Moon Realität werden zu lassen. Sterben ist friedlich, leicht.

Leben ist schwerer.

So wie der Vampirismus kann auch Lykanthropie durch einen Biss übertragen werden. Der Bakterienstamm im Speichel von Werwölfen ist so ansteckend, dass schon ein kleiner Biss ausreicht, um einen anderen zu infizieren und in ein kläffendes Fellknäuel mit Superkräften zu verwandeln (das absolut nicht auf Silber steht). Wenn man nun auf die altmodische Art und Weise zum Lykaner werden möchte, empfehlen wir, das Basketballspiel einer Highschool zu besuchen und sich mit dem übermäßig behaarten Starspieler anzufreunden.

Wenn man nach dem Biss durch den Teen-Wolf beschließt, dass das Hundeleben doch nichts für einen ist, kann die Krankheit zum Glück einfach mit Antibiotika behandelt werden (angeblich).

Das Leben in einem mondbeschienenen Traum

Ihr findet einfach keinen Werwolf, der euch beißt, oder ihr seid nicht mit genetischer Lykanthropie gesegnet? Dann lasst euch doch verfluchen! Der allererste Werwolf, Lycaon, wurde erschaffen, als er vom griechischen Gott Zeus als göttliche Strafe dafür verflucht wurde, dass er einen kleinen Jungen geschlachtet und dann sein Fleisch den Göttern dargeboten hatte (aua, das ist hart).

Auch wenn "Fluch" der Fachbegriff für die Verwandlung in einen Lykaner ist, muss man nicht unbedingt mit seinem Freund Jack einen Rucksackausflug in die Moore von Yorkshire unternehmen (à la "Ein amerikanischer Werwolf in London"), um denselben Effekt zu erzielen, selbst wenn man von einem Werwolf gebissen oder gekratzt wird (und dann selbst zu einem wird).

Wenn man sich ein bisschen Werwolf ins Leben holen will, geht das auch ganz bequem von zu Hause aus. Einfach einen alten, allmächtigen Gott ärgern - so simpel ist das.

Gestaltwandler? Ich kenne sie ja kaum!

Ihr wollt lieber nicht das Risiko eingehen, einen Gott zu provozieren? Dann schlingt euch einfach ein Wolfsfell um und schon werdet ihr zum Gestaltwandler! Einer Legende der Navajo zufolge gehören die Gestaltwandler zur gleichen Familie wie die Werwölfe (obwohl die Gestalt nicht auf Wölfe beschränkt ist). Die Verwandlung wird durch das Überziehen eines Tierfells erreicht, wodurch man die Gestalt und Eigenschaften des jeweiligen Tiers annimmt. So wie sich die Söhne Fenrirs von Season VII: Wolves of Ragnarok mithilfe eines Fells in wolfsähnliche Krieger verwandeln, könnt auch ihr das tun!

Nun wisst ihr, wie man zum Werwolf wird. Schart euer Rudel um euch, montiert eine Hundeklappe und nehmt euch bei Vollmond frei! Viel Spaß beim Heulen.